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  • Lara

The Green Thinkers: Moritz von Mitte

Wir freuen uns so sehr auf eine neue Runde unserer Green Thinkers. Heute dabei? Moritz, Gründer und CEO von Mitte. Was das Start-Up, das unser Leitungswasser besser macht, in der Welt verändern will und warum Moritz wütenden Teenager super findet.



Pro Minute werden 100 Millionen Einwegflaschen produziert. Die meisten von Ihnen? Werden nicht recycelt und landen im Meer und zersetzen sich zu Mikroplastik. Ein globales Problem! Das Berliner Start-Up Mitte hat sich diesem angenommen. Und gleich zwei aktuelle Herausforderungen auf einmal gemeistert. Denn für Menschen, die auf Flaschen verzichten wollen, ist reines Leitungswasser in vielen Regionen der Welt keine sichere oder gesunde Alternative. Es läuft durch alte Rohre, weist Rückstände von Chemikalien, Medikamenten oder anderen Substanzen auf. Mitte hat ein System entwickelt, mit dem Leitungswasser auf Knopfdruck zu gefiltertem, mineralisiertem Wasser wird. Lasst uns mit dem Kopf hinter dieser grandiosen Idee sprechen…



Hallo - wer bist du?


Ich bin Moritz Waldstein, Gründer und CEO von Mitte.



Was hast du heute zum Frühstück gegessen?


Sauerteigbrot & Honig. Ich habe den neuen Honig probiert, den meine Mutter geerntet und mir geschickt hat.



Teile etwas mit uns, das dich im Moment glücklich macht...


Das Gefühl zu haben, dass Mitte auf dem Markt ankommt, zu wissen, dass alle Teammitglieder ihr Bestes geben, damit unser Start außergewöhnlich wird.


Und ganz persönlich: eine lange Fahrradtour bei sonnigem Herbstwetter.



Wie sieht ein normaler Arbeitstag in deiner Welt aus?


Im Moment versuche ich, etwa die Hälfte meiner Tage im Büro und die andere Hälfte im Homeoffice zu verbringen. Ich probiere, die Zeit im Büro für Besprechungen und kreatives Denken zu nutzen, die Zeit zu Hause für Check-in-Anrufe oder tiefes Nachdenken.


Corona hat die Art und Weise, wie wir bei Mitte arbeiten, ganz erheblich verändert. Einige dieser Aspekte werden bleiben, wie zum Beispiel die Tatsache, dass wir ein hybrides Unternehmen sind.


Ich glaube, dass wir unser Bestes geben können, wenn wir uns an die verschiedenen Herausforderungen der Arbeitswelt anpassen. Manchmal ist es wichtig, einen Tag zu Hause zu verbringen und nachzudenken, manchmal ist es wichtig, sich mit dem Team zum kreativen Brainstorming zu treffen. Bei all dem finde ich es schwierig, eine Kultur und ein Gefühl der Verbundenheit aufrechtzuerhalten, aber ich lerne, wie ich mich in dieser neuen Welt am besten engagieren kann.


Ich persönlich (und ich weiß, dass ich damit nicht allein bin) finde es sogar noch schwieriger, eine Grenze zwischen Arbeit und Feierabend zu ziehen. Wo beginnt das Private und wo fängt die Arbeit an? Das ist keine neue Herausforderung für mich als Start-up-Gründer, scheint aber durch die neue Arbeitswelt noch verschärft zu werden.



Warum glaubst du, dass dein Unternehmen wichtig für die Umwelt ist?


Wir Menschen produzieren derzeit 580 Milliarden Plastikflaschen pro Jahr. Das sind 1 Million Flaschen pro Minute. Die großen Wasserflaschenhersteller sind weltweit die größten Produzenten von Einwegkunststoffen.


Kunststoffe haben über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg schreckliche Auswirkungen auf unsere Umwelt. Es ist nicht nur ein Problem für die Umwelt, sondern auch für unsere Gesundheit.

  • Bei der Herstellung einer Plastikflasche wird eine Menge CO2 freigesetzt. Zur Veranschaulichung: Stelle dir vor, dass 250 ml einer Literflasche mit Öl gefüllt sind, um sie herstellen und vertreiben zu können.

  • Nur 7 % der Flaschen werden weltweit recycelt, die meisten landen auf Mülldeponien oder - noch schlimmer - im Meer. Mindestens 8 Millionen Tonnen Plastik werden jährlich im Meer entsorgt.

  • Mikroplastik zerstört nicht nur das Leben im Meer und findet sich in praktisch jedem Fisch, den wir essen, sondern ist auch schon in der Plazenta von Neugeborenen zu finden.




Welche(r) Trend(e) in den Bereichen Nachhaltigkeit und grüne Technologie stimmt dich positiv und hoffnungsvoll?


Ich glaube, dass die neue Generation Z die stärkste und einflussreichste Kraft ist. Sie machen mir Hoffnung. Sie sind wütend, und das zu Recht, aber sie sind auch konstruktiv und lösungsorientiert. Sie verändern die Art und Weise, wie sie sich mit der Welt und ihren Ressourcen auseinandersetzen, und - was vielleicht am wichtigsten ist - sie machen Nachhaltigkeit zu einer "coolen" Sache. Etwas, auf das man stolz sein, das man teilen und über das man sprechen kann.



Welchen "Green Life Hack" hast du kürzlich gelernt, den du gerne mit anderen teilen möchtest?


Ich habe vor etwa 2,5 Jahren aus Gründen des Umweltschutzes aufgehört, Fleisch zu essen.


Ich denke, dass es völlig in Ordnung ist, nachhaltig erzeugtes Fleisch zu essen, nur die reine Menge, die normal geworden ist, zerstört unseren Planeten und unsere Gesundheit. Ich will das nicht zu sehr in eine moralische Kategorie einordnen, aber der Verzehr von industriell hergestelltem Fleisch scheint niemandem gut zu tun.



Nehmen wir an, wir geben dir ein wenig von unserem soilkind-Kompost. Welche Pflanzen würdest du mit dem Kompost eine Freude bereiten?


Im Sommer baue ich gerne Tomaten und Kräuter an. Auch mein Zitronenbaum könnte sich über etwas Kompost freuen.



Wie bist du mit der Natur verbunden? Wo fühlst du dich am meisten zu Hause?


Die Natur war für mich schon immer wichtig. Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, bis wir in die Stadt gezogen sind. Die meiste Zeit habe ich schon immer draußen verbracht.


Im Moment genieße ich die Natur am meisten bei langen Spaziergängen mit meinem Partner in der Uckermark oder bei einer Spritztour mit dem Rennrad. Ich komme ursprünglich aus Österreich und liebe die Berge, aber Heimat ist für mich eher ein Konzept als ein Ort.



Wenn du eine Minute Zeit hättest, um mit der Erde zu sprechen, was würdest du ihr sagen?


Hah! Das ist schwierig :)


Ich denke, ich würde sie ermutigen, die Auswirkungen negativer menschlicher Aktivitäten noch stärker und häufiger zu zeigen (aber idealerweise ohne dabei Menschenleben zu gefährden).



Wir danken dir für deine Zeit und den schönen Austausch!


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