Klappe auf, Biomüll rein, nach drei Stunden frischen Kompost raus? Leider ist es nicht ganz so einfach. Wir teilen heute mit dir, warum es etwas mehr braucht, um gesunden und nährstoffreichen Kompost für deine Pflanzen Zuhause herzustellen.
Es gibt aktuell viele Geräte, die dir binnen kürzester Zeit frischen Kompost versprechen. Bitte sei hier auf deine Weise kritisch und hinterfrage den Prozess. Kompostieren ist eine Wissenschaft für sich. Die Natur braucht dafür eigentlich mehrere Wochen. Frischer Kompost ist ein Meisterwerk der Natur – denn darin ist alles perfekt aufeinander abgestimmt: Feuchtigkeit, Temperatur, pH-Wert und Nährstoffe.
Ein solcher Prozess ist innerhalb von vier oder fünf Stunden unseres Wissenstands nach nicht möglich. Die Feuchtigkeit ist mit am wichtigsten für die Kompostierung – allerdings wird sie bei kurzem, schnellem Erhitzen von Biomüll vollkommen aus den Bioabfällen entzogen. So arbeiten allerdings viele dieser Geräte. Die Mikroorganismen sitzen dann im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Trockenen und schaffen es nicht, deinen Biomüll weiterhin zu verarbeiten. Der Kompostierprozess kann dadurch gar nicht erst beginnen. Die 48 Stunden, die soilkind braucht, sind aktuell das kürzeste Zeitfenster, um ohne weitere Zugabe von Mikroorganismen echten, frischen und natürlichen Kompost herzustellen.
Doch was genau ist Kompostierung überhaupt?
Kompost ist ganz grob gesagt das Endprodukt eines Kompostierprozesses. Dieser passiert in der Natur ständig. Im Wald, auf Wiesen, Feldern – überall. Es bedeutet, dass organische Substanz, zum Beispiel der Rest deines Apfels, von Mikroorganismen verarbeitet wird. Diese Mikroorganismen kommen von Natur aus auf allen Lebensmitteln vor. Sie sind in der Lage, organische Materie in ihre Grundbausteine zu zerlegen und in eine mineralisierte Form umzuwandeln, die für ein starkes Wachstum von Pflanzen sehr wichtig ist. Allerdings nimmt es sehr viel Zeit in Anspruch, Altes in frischen Neues zu verwandeln, damit Pflanzen sich davon nähren können.
Es gibt verschiedene Stufen während des Kompostierprozesses. Im frühen Stadium des Kompostierens wurde das organische Ausgangsmaterial auf Molekülebene aufgebrochen und zu neuen nährstoffreichen Verbindungen umgewandelt. In einer späten Phase des Kompostierprozesses wurden diese nährstoffreichen Verbindungen weiter mineralisiert. Es entstehen stabile, anorganische Substanzen die das Pflanzenwachstum fördern. Normalerweise dauert dieser Prozess mehrere Wochen. Bei einem Komposthaufen im Garten kann der biologische Prozess nur in der Mitte des Haufens stattfinden, weil nur dort die Wärme ausreichend hoch ist. Deshalb muss das Material im Garten regelmäßig umgelagert werden.
Bei soilkind haben wir diesen natürlichen Prozess mit einer innovativen Technologie verbunden. Dabei hat uns das renommierte Fraunhofer Institut unterstützt. Der oben beschriebene Kompostierprozess dauert Dank unserer Technologie nicht mehr mehrere Wochen, sondern nur noch 48 Stunden. soilkind beschleunigt die Vermehrung und den Stoffwechsel der Mikroorganismen durch intelligente Steuerung und Sensorik, sodass eine Kompostierung innerhalb dieser kurzen Zeit möglich ist.
Kompost so hygienisch wie nie zuvor
Um zu verhindern, dass sich eventuell krankheitserregende Keime im Kompost befinden und vermehren, muss der Kompost während oder am Ende des Prozesses für mehrere Tage auf über 60°C erhitzt werden. Diese Hygienisierung stellen wir mit einem automatischen Prozessschritt sicher und beschleunigen sie sogar, indem wir die Biomasse für 3 h auf ungefähr 100°C erhitzen.
Good things take time. Wenn dir also Küchenkomposter begegnen, die dir binnen weniger Stunden frischen Kompost versprechen – lies und frag nach. Wie funktioniert ihr Kompostsystem? Wie bewahren sie die Feuchtigkeit im Kompost? Und was passiert in diesen wenigen Stunden?
Wir finden es grundsätzlich großartig, dass sich so viele schlaue Köpfe mit dem Thema “Kompostieren” auseinandersetzen. Denn je mehr Küchenabfälle wir nachhaltig zu Kompost verarbeiten, umso weniger Biomüll produzieren wir. Make compost, not waste. Aber wenn dann echten, hygienischen Kompost, der sicher und gut verträglich ist für unsere Pflanzen.